Forschungsbeitrag zu virtuellen Teams und deren Herausforderungen

Seit 2018 verfolgen wir die Forschungsstelle TEWI ein Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS). Ziel des Projektes ist es, eine praxisbezogene Lehrveranstaltung der im Wallis verankerten FFHS zu digitalisieren. Die besondere Herausforderung des praxisnahen Lehrbetriebs für Unternehmensberatung für IT im Wallis ist es, dass Studierende aus dem Wallis mit Unternehmen ausserhalb des Kantons zusammenarbeiten wollen oder das Studierende aus der Schweiz mit Walliser Unternehmen kooperieren möchten. Diese Kooperationen erfordern eine hohe Reiseaktivität, die sich mit zweckmässigem Einsatz von IKT unter Umständen verringern lässt.

Das Ziel des Forschungsprojekts besteht darin, die Gestaltung von Kommunikationsprozessen zu optimieren, die zwischen Lehrenden, Lernenden und Praxispartnern stattfinden. Dabei soll das Potential von IKT für computerunterstützte Kooperation bestmöglich genutzt werden. Ausgehend von theoriebasierten Erklärungsansätzen, wie dem Genre-basierten Ansatz, sollen die relevanten Kommunikationssituationen analysiert und auf Einsatzpotentiale von IKT hin untersucht werden.

Im Jahr 2019 wurden die Grundlagen für das Projekt fertigerstellt. Zum einen erfolgte im Rahmen von mehreren Workshops eine Verfeinerung des Konzepts einer praxisnahen Lehrveranstaltung, in der Studierende im Team mit einem Praxispartner ein Beratungsprojekt durchführen sollen, das sich auf ein konkretes IT-Problem richtet. Dieses Praxisprojekt wird von Coaches begleitet, welche die Anwendung der erlernten Methoden im konkreten Projekt anstossen und beurteilen sollen. Die dabei relevanten Kommunikationsszenarien werden präzisiert und analysiert. In diesem Zusammenhang soll ein nützlicher Technikeinsatz evaluiert werden.

In einem weiteren Arbeitspaket wurden die anwendbaren Theoriegrundlagen für den gegebenen Anwendungsfall untersucht. Auf der Basis einer umfassenden Literaturanalyse wurden die relevanten Ansätze für digitale Kooperation in Gruppen zusammengestellt und systematisch auf ihre Brauchbarkeit im gegebenen Fall hin untersucht. Als vielversprechende Methode wurde dabei der genre-basierte Ansatz identifiziert, der als theoretische Grundlage für die laufende Analyse der verschiedenen Kommunikationsepisoden dienen soll.

Der Evaluationszeitraum für das Projekt wurde anhand von Milestones definiert, sowie der Kommunikationsfluss zwischen den Beteiligten. Somit steht der zeitliche Ablauf mit den genauen Inhalten während diesen Phasen fest. Ausserdem wurden potenzielle Praxispartner, KMU’s mit Sitz im Kanton Wallis, angefragt und mit Zusagen für die Lehrveranstaltung gewonnen. Das Ziel dabei besteht auch auf einer längeren Zusammenarbeit mit diesen Praxispartnern über das Forschungsprojekt hinaus.

In enger Zusammenarbeit mit der FFHS wurde das Projekt mittlerweile soweit vorangetrieben, dass die Lehrveranstaltung im Jahr 2020 durchgeführt werden kann, die empirische Endevaluation gestartet werden kann.